Powerpoint-Vortrag: Wie man begeistert
Präsentationen sind im Berufsleben an der Tagesordnung. Wer im Geschäft bleiben will, muss das Einmaleins der Kommunikation beherrschen. Auf digitale Hilfsmittel wie Powerpoint kann niemand mehr verzichten. Doch von allein gelingt eine überzeugende Präsentation deshalb noch lange nicht.
Mehr als 90 Prozent des Gesamteindrucks, den ein Redner hinterlässt, das zeigen Untersuchungen, sind auf seine Stimme und Körpersprache zurückzuführen. Für den kümmerlichen Rest sind Worte und Text ursächlich zuständig. Pikant: 99 Prozent aller Redner investieren ihre Zeit bei der Vorbereitung in Texte und Folien und nicht in die Verbesserung ihrer persönlichen Erscheinung. Kein Wunder, dass die meisten Powerpoint-Präsentationen zum Gähnen langweilig sind.
Bilder gegen die Langeweile
Nach spätestens zehn Minuten schalten Zuhörer ab. Unter dem Folien-Bombardement, das viele Powerpoint-Präsentationen prägt und sie zugleich ruiniert, hält es niemand aus. Und das sind die häufigsten Fehler: Zu viele Bulletpoints. Aufzählungen sind der denkbar schlechteste Weg, um einem Auditorium zu erlauben, Informationen aufzunehmen. Bulletpoints und Überschriften zählen zu den Standard-Templates in Powerpoint. Wer sie übermäßig verwendet, erntet vor allem dies: Langeweile.
Fehler Nummer zwei: Folientexte vorlesen. Gerade unbedarfte Redner tendieren dazu, vom Blatt abzulesen und dem Publikum dabei ihren Rücken zu präsentieren. Nicht, was gesagt wird, ist entscheidend, sondern wie es dem Auditorium mitgeteilt wird. Experten raten deshalb, mit dem Platz auf Folien so sparsam wie irgend möglich umzugehen. Also im Zweifel weniger Text und lieber ein aussagekräftiges Bild verwenden und auf Pfeile, Logos und verschachtelte Kreise und Kästen gleich ganz verzichten.
Was gute Redner auszeichnet
Ein überzeugender Vortrag ist vor allem dies: Ergebnis disziplinierter Vorbereitung. Wer eintönige Monologe vermeiden will, gestaltet seine Rede abwechslungsreich, würzt sie mit überraschenden Elementen - und hat sie klar strukturiert. Wer seine Vorträge immer wieder einübt und sich laut vorspricht, vermittelt einen viel lebhafteren und müheloseren Eindruck. Hervorragende Sprecher haben ihre Reden aufgesogen und verinnerlicht: Würde man sie nachts um drei wecken, sie hätten kein Problem, sie sofort vorzutragen.
Präsentationsexperten empfehlen, bei der Übung einen Camcorder einzuschalten, der jeden Fehler gnadenlos aufzeichnet. Gut fährt, wer Blickkontakt zum Publikum hält sowie auf Körperhaltung und Stimme achtet. 90 Prozent der Redezeit sollte man ins Auditorium schauen, dabei gerade und natürlich stehen und nicht die Hände in die Taschen stecken. Gut beraten ist, wer seine Stimme moduliert, sie also an den richtigen Stellen hebt oder senkt.
Zu guter Letzt dieser Rat: Unbedingt das technische Equipment testen. Microsoft-Fehlermeldungen während der Präsentation sind peinlich und lenken das Auditorium ab. Wer die "10/20/30-Regel" befolgt, ist auf gutem Wege: maximal zehn Folien, höchstens 20 Minuten Vortrag, Schriftgröße mindestens 30 Punkte.
Von Max Leonberg